Ein neues Kapitel
Im fünften Kapitel dieser Chronik schlägt das junikum tatsächlich ein eben solches auf und schreibt mit Bau und Bezug beeindruckender neuer Räumlichkeiten Geschichte. Zwölf Jahre lang war die Schillerstraße 1 Standort der Haupt-Geschäftsstelle, im August 2018 war zunächst das Wohnhaus für die »junitOERbit« bezugsfertig, im Spätherbst dann auch die Geschäftsstelle an der Klein-Erkenschwicker-Str. 17…
Den Neubau fest im Blick
m 7. April 2017 hat das »junikum« die Anträge für die beiden geplanten Neubauten im Stadtteil Oder eingereicht. Die »junit OERBIT«, seit Langem fester Bestandteil auf dem Gelände zwischen Kindergarten und Pfarrzentrum, soll ebenso ein neues Domizil beziehen, wie die Geschäftsstelle des »junikum«. Stellvertretend für die Kinder und Jugendlichen zeigte sich Geschäftsführer Thomas Kurth begeistert. Nachdem im Juli 2017 der erste Spatenstich für den Neubau erfolgte, rollte kurz darauf bereits der Bagger an, um mit den Erdarbeiten zu beginnen.
Stadtgeschichtliche Bedeutung
as Gelände des alten Pastorats von Oer, wo der Neubau jetzt entstehen soll, gelangte Anfang der »90er-Jahre« in den Fokus der Heimatforschung als alternativer Standort der »Burg Oer«. Stadtgeschichtliche Bedeutung hat dieser Sitz der Herren von Oer dadurch, dass hier bis heute die »Keimzelle« von Oer vermutet wird. Auch wenn bereits 1436 die Herren von Oer von ihrem Landesherrn, dem Kölner Erzbischof, endgültig aus dem Vest vertrieben wurden, zeigt das Wappen der Stadt Oer-Erkenschwick doch eindrucksvoll, wie eng der Bezug zur Familie von Oer noch in heutiger Zeit ist.
Zur Prüfung des Bauuntergrunds wurden von der Baufirma Schnitte ausgehoben, die danach von einem Grabungsteam der »LWL-Archäologie für Westfalen« noch genauer untersucht und archäologisch erfasst wurden. Angetroffen wurden hierbei überwiegend alte Aufschüttungen. Der Schnitt in der Nähe des Straßenrands könnte eventuell ein Teil der in den alten Karten eingezeichneten Gräfte angeschnitten haben. Ein Erfassen der gesamten Fläche ist jedoch nicht vorgesehen, da eine tiefe Aushebung der Baugrube nicht notwendig ist. Vielmehr bewirkt die geplante Bodenplatte eine Stellen-Versiegelung, so dass die Situation in der Erde für kommende Forschungen trotz des Baus erhalten bleibt.
Gelungenes Richtfest
on oben kündigte sich Unheil an. Das Wetter drohte dem Richtfest des »junikum« am Freitag, 15. Dezember 2017 an der Klein-Erkenschwicker-Straße zunächst einen bösen Streich zu spielen, doch am Ende schloss der Wettergott für die zahlreichen Anwesenden nicht nur für einen Moment die Regenschleuse, er schickte sogar ein paar Sonnenstrahlen auf die beiden imposanten Rohbauten, so dass die Veranstaltung planmäßig von statten gehen konnte. Noch befinden sich die beiden »junikum«-Häuser im Rohbau, doch die vielen Besucher, darunter selbstverständlich auch zahlreiche »junikum«-Mitarbeitende, konnten sich bereits einen außerordentlich guten Eindruck vom Bauprojekt auf dem Gelände des ehemaligen Pfarrhauses verschaffen.
Was die eigentliche Bauphase anging, so befand man sich im Dezember 2017 voll im Zeitplan. „Nur müssen wir gerade damit leben, dass es Lieferschwierigkeiten bei den Fenstern gibt“, sagte Thomas Kurth, der den Umzug seiner Mitarbeitenden sowie den Einzug der Kinder und Jugendlichen für das kommende Jahr avisierte. „Ab der dritten Kalenderwoche 2018 stehen die Arbeiten im Bereich Elektrik und Sanitär an, die Fenster werden dann ebenfalls nach und nach eingebaut”, so Kurth weiter. Der Geschäftsführer bedankte sich im Bezug auf den Bau des »OERBIT 2.0« bei allen Beteiligten für den enormen bisherigen Input und die ebenso leidenschaftliche wie professionelle Kooperation auf allen Ebenen.
Planmäßiger Erstbezug
homas Kurth, Geschäftsführer der junikum GmbH, freute sich völlig zu recht: „Wir sind voll im Zeitplan und konnten unser erstes Ziel planmäßig erreichen!” Was war geschehen? Vom 25. auf den 26. August 2018 verbrachten die ersten Kinder im neuen Gruppenhaus mit der Bezeichnung »junitOERBIT« ihren ersten Tag und ihre erste Nacht. Der Einzug erfolgte, obwohl die Handwerker im Haus sowie die Galabauer im Außenbereich noch einige Arbeiten erledigen müssen. „Alle Beteiligten arbeiten mit Volldampf an der Fertigstellung”, so Kurth. „Wir wünschen allen Kindern und Mitarbeitenden von Herzen einen guten Start in ihrer neuen Heimat!”, sendete der Geschäftsführer die besten Wünsche aus.
Abriss des alten Pfarrgebäudes
lötzlich ging alles ganz schnell. Das alte Pfarrhaus der katholischen Gemeinde an der Klein-Erkenschwicker-Straße 17 war schneller abgerissen, als man schauen konnte. „Es ist ein Haus, an dem der Zahn der Zeit nagte und das technisch längst nicht mehr auf aktuellem Stand war. Pfarrer wohnen dort schon seit vielen Jahren nicht mehr”, berichtete Journalist Jochen Börger ind er »Stimberg Zeitung«. Nach dem bereits abgeschlossenen Umzug der Wohngruppe »junitOERBIT« aus dem Pfarrhaus in eine der beiden Neubauten fiebern nun die knapp 20 Mitarbeitenden der Geschäftsstelle dem baldigen Umzug von der Schillerstraße 1 zur Klein-Erkenschwicker-Straße 17 entgegen. Rund 1,2 Millionen Euro pro Haus wurden in die beiden Bauten investiert.
»Ganz normaler« Umzugsstress
espräche wie das Folgende dürften nach realisiertem Umzug in die neue Geschäftsstelle wohl keine Seltenheit werden: „Und wo kann ich Sie finden?” – „Das junikum finden Sie in der Schill… – äh, pardon: in der Klein-Erkenschwicker-Straße 17!” – So oder so ähnlich wird es den Mitarbeitenden des junikum in Oer-Erkenschwick in den nächsten Wochen und Monaten wohl noch einige Male gehen, schließlich hatte die Hauptstelle des junikum ihren Sitz satte zwölf Jahre an der Oer-Erkenschwicker Schillerstraße mit der Hausnummer 1. Ohne jede Frage noch gewöhnungsbedürftig.
Seit wenigen Wochen lautet die Adresse des junikum also »Klein-Erkenschwicker-Str. 17« und der Neubezug der dortigen Räumlichkeiten macht Thomas Kurth, Geschäftsführer des junikum, ganz besonders stolz. „Ich glaube, ich spreche für alle unsere Mitarbeitenden hier in der Geschäftsstelle, aber ganz sicher auch für die Bewohner und Betreuer der benachbarten »junitOERbit«, wenn ich sage, dass wir mit dem neuen Standort an der Klein-Erkenschwicker-Straße 17 und den nagelneuen Räumlichkeiten mehr als zufrieden sein können.”
Nach dem »ganz normalen« Umzugsstress wird in nahezu allen Büros auch das Alltagsgeschäft wieder aufgenommen, selbstverständlich begleitet von den bei einem Umzug dieser Größenordnung ebenfalls »ganz normalen« Störfeuern, wie Thomas Kurth zu berichten weiß: „Alle Telefonate werden aktuell noch auf unsere Mobiltelefone umgeleitet, aber auch die Probleme mit der Telefonleitung werden wir mit unserem Anbieter sicher bald aus der Welt geschafft haben.” Während die Arbeiten im Gebäude mittlerweile weitestgehend abgeschlossen sind, dauern die Arbeiten am Außengelände noch an. Aktuell werden die Parkplätze angelegt, danach folgen Arbeiten an den Grünanlagen.
Elisabeth Folz verabschiedet
Am 7. Februar 2019 wurde Elisabeth Folz aus dem Aufsichtsrat des junikum mit großem Applaus verabschiedet. „Exakt ein Jahr zuvor haben wir Ihren Mann aus dem Aufsichtsrat verabschiedet! Sie versprachen uns damals, noch ein Jahr dran hängen zu wollen, was uns sehr glücklich gemacht hat!”, so Wolfgang Wagner, stellvertretender Vorsitzender des Kirchenvorstandes St. Josef, zum Auftakt seiner Rede. Dass diese Jahr nur so vorbeirauschte, hatten alle Beteiligten erschreckend zur Kenntnis genommen.
Wagner dankte dem scheidenden Aufsichtsratmitglied gemeinsam mit seinen beiden Kollegen vom »Unterausschuss junikum vom Kirchenvorstand St. Josef«, Norbert Schröer und Dr. Martin Jostarndt für die geleistete Arbeit in den vergangenen Jahren und bedauerte die scheidende Kompetenz. Was Elisabeth Folz, die dem junikum vor allem in Finanzfragen hilfreich zur Seite stand, in ihrer Funktion als Aufsichtsratmitglied des junikum besonders auszeichnete, war die Fähigkeit, sich fundiert und durchdacht einzubringen — und das »leise« und mit dem Verzicht auf übermäßig viele Worte. Das junikum ist für Elisabeth Folz im Laufe der Jahre zu einer echten Herzensangelegenheit geworden. Stets war sie über alle Aktivitäten bestens informiert und bei nahezu allen Events auch persönlich vertreten. Mit ihr verliert das junikum einen echten Aktivposten.
Geschichtsträchtig
uni 2020. Im westfälischen Oer-Erkenschwick passiert in diesen Tagen Geschichtsträchtiges. Mit den beiden Ordensschwestern Lucie und Gerlinde werden heuer die letzten beiden diensthabenden »Schwestern der göttlichen Vorsehung« von der Deutschen Provinz heimgeholt. Die beiden Schwestern können zusammen auf sage und schreibe 88 Dienstjahre verweisen und gelten in Oer-Erkenschwick als Institution.
»Schwestern der göttlichen Vorsehung«
Als »Schwestern der göttlichen Vorsehung« tragen die Beiden immer eine kleine Streichholzschachtel bei sich. Darin liegend zwei kleine Papierröllchen, worauf die Weisungen verfasst sind. „Die Urregeln wurden damals bewusst einfach gehalten und sollten in eine Streichholzschachtel passen“, weiß die in Gelsenkirchen-Buer geborene Schwester Lucie zu berichten.
Zur Gründung des damaligen Schwesternhauses an der Kirchstraße im Jahre 1913 wurden damals die ersten vier Ordensschwestern nach Oer-Erkenschwick entsendet. „Die Not war seinerzeit sehr groß“, erinnert sich Schwester Gerlinde beim Blick in die fast 110-jährige Chronik des heutigen »junikum«. „Die Intention unseres Gründers Eduard Michelis haben wir bis zum heutigen Tag fortgeführt. Damals wie heute gilt: Nöte wahrnehmen, ihnen mutig und offen begegnen und jede an uns gestellte Aufgabe mit Gottvertrauen annehmen!“ Die Schwestern hatten hierbei eines immer ganz besonders im Fokus: die Originalität des Anderen wertzuschätzen und ihr barmherzig zu entgegen sowie klare Strukturen vorzugeben. „Am besten geht dies mittels einfacher Kommunikation – ohne zu bewerten“, betont Schwester Lucie, die Gott vertraut, wenn es um die Zukunft geht.
Familiär leicht vorbelastet
Sowohl Schwester Lucie, als auch Schwester Gerlinde sind familiär leicht vorbelastet, auch wenn sie die finale Entscheidung Ordensschwester werden zu wollen selbstverständlich selbst trafen. Beide kurioserweise im Alter von jeweils 21 Jahren. Schwester Lucie, im Krieg geboren, wollte ursprünglich Schneiderin werden. „Zur damaligen Zeit wurde mangels Geldes fast alles selbst gemacht. Das Handwerk der Schneiderin hat mich anfangs so sehr fasziniert, dass ich bereits mit 14 Jahren eine entsprechende Lehre machte.“ Nach einigen Jahren aber fühlte sie sich zu etwas anderem berufen. Mütterlicherseits existierten bereits Vorsehungsschwestern, die aber hatte Schwester Lucie nie kennenlernen dürfen.
Schwester Gerlinde, groß geworden auf einem Bauernhof in ihrem Geburtsort Warendorf, zieht Parallelen: „Meine Tante war Ordensschwester, mein Onkel Priester. Das hat mich schon in jungen Jahren unheimlich beeindruckt, ja es hat mir sogar regelrecht imponiert. Gleich in meinem ersten Jahr habe ich bei den Vorsehungsschwestern eine enorme Lebensfähigkeit gespürt.“ Die Wege waren also bei Beiden vorgezeichnet. Schwester Lucie: Klosterausbildung in Kevelaer, weiterführende Schule in Dortmund und schließlich als Heimerzieherin nach Oer-Erkenschwick. Schwester Gerlinde gelang als Novizin über das Internat in Mettingen, als Internatsschwester in Stadtlohn sowie über das Kinderheim Wesel und die Ausbildungsstationen in München und Xanten nach Oer-Erkenschwick. Insgesamt unglaubliche 88 Dienstjahre in der Pädagogik (Schwester Lucie) und Hauswirtschaft (Schwester Gerlinde) sollten dort für die beiden Schwestern in »OE« folgen.
Dem »Novum« zunächst skeptisch begegnet
„Als ein gewisser Thomas Kurth im Jahre 1995 die Leitung des Kinderheims St. Agnes übernahm, waren wir Schwestern zunächst einmal ein wenig skeptisch“, gibt Schwester Lucie heute zu. Wenig verwunderlich, stand doch mit dem Amtsantritt Kurths nach 87 Jahren erstmals keine Ordensschwester mehr in der Hauptverantwortung der Oer-Erkenschwicker Institution. Ein echtes Novum also. „Herr Kurth hat diese Aufgabe aber auf den Punkt genau mit viel Mut und ungeheurer Kompetenz, gepaart mit authentischer Leidenschaft und Empathie angepackt, so dass unsere gesunde Skepsis schnell verflog“, so Schwester Lucie, die für Kurth ins zweite Glied rückte. „Überhaupt gehört die weit über zwei Jahrzehnte währende Zusammenarbeit mit dem heutigen Geschäftsführer des »junikum« in unsere gedankliche Schatztruhe“, schwärmen beide scheidenden Ordensschwestern unisono. „Ohne Frage hat sich hier über die Jahre hinweg ein sehr vertrauensvolles, respektvolles und sogar freundschaftliches Verhältnis entwickelt“, sagt Schwester Gerlinde nicht ohne Stolz. Die Gesamtleitung des »junikum« bewerten die Schwestern als »überragend«.
Erfüllung erlangt
Ordensschwester zu sein ist für Lucie und Gerlinde kein Beruf. Mehr eine Berufung. Obwohl praktisch ohne großartige Erwartungen gestartet, erlangten sie schon sehr bald eine gewisse Erfüllung. Die Kinder versorgen und gut betreuen – selbst zurückzustehen. Die Kinder zur Selbständigkeit erziehen – gemeinsam mit ihnen den Alltag meistern. Hierzu gehörte natürlich auch das ständige Bestreben, ein möglichst perfektes soziales Umfeld zu schaffen sowie immer wieder kleine Wohlfühloasen zu bieten. „Die dreiwöchige Sommerfahrt mit den Kindern gehörte für mich persönlich immer zu den Highlights des Jahres“, erinnert sich Schwester Lucie. Geschichten von damals werden noch heute mit den Beteiligten gern geteilt. Schwester Gerlinde kann sich gut an die Feiern und Grillfeste erinnern: „Freude in den Alltag zu bringen. Das Geben und Nehmen lehren!“ Als größte Leistung der heutigen Geschäftsführung bewerten die Schwestern im Rückblick die Tatsache, dass das »junikum« trotz des immensen Wachstums immer auch ein Stück familiär geblieben ist.
Schwestern für die Zukunft gerüstet
Schwester Lucie weiß, dass sie gemeinsam mit Schwester Gerlinde in den vergangenen Jahren nicht nur viel gegeben, sondern auch viel zurückbekommen hat. „Die Arbeit mit den Kindern hat uns definitiv jung gehalten und uns eine gewisse geistige Fitness bewahrt!“ Kontakt zu »Ehemaligen« besteht weiter und auch der Kontakt zum »junikum« selbst soll auch nach dem Umzug der Beiden ins Provinzhaus nach Münster nicht abreißen. Um dies zu gewährleisten haben sich die Damen Smartphones zugelegt, Whatsapp inklusive. Bei aller Verliebtheit zur Tradition will man sich den heutigen technischen Möglichkeiten nicht verschließen. Natürlich werde man das »junikum« selbst, die Pfarrgemeinde sowie den Austausch zwischen Jung und Alt vermissen. Gleichwohl freue man sich auch auf die nun folgende nächste Etappe. Immerhin warten in Münster vier weitere Ordensschwestern bereits auf Lucie und Gerlinde. Schwestern, die sie dank ihrer eigenen Ausbildung bereits seit Jahrzehnten kennen. So sorgt die geschichtsträchtige Verabschiedung der beiden Ordensschwestern Lucie und Gerlinde dafür, dass sich ein weiterer Kreis schließt und die »junikum«-Chronik um ein Kapitel reicher wird.
Geschichtsträchtig
as Jahr 2020 – für das junikum irgendwie ein Jahr der Verabschiedungen. Zunächst wurden im Juni die letzten beiden Ordensschwestern der Einrichtung, die Schwestern Lucie und Gerlinde, in den wohlverdienten Ruhestand geleitet, dann nahm mit Andreas Reckels eine weitere echte Institution der Gesellschaft für Jugendhilfe und Familien in Oer-Erkenschwick den viel zitierten »Hut«. „Nach zwanzig wertschätzenden und erfolgreichen Jahren“, wie der in Köln beheimatete Psychotherapeut für Kinder und Jugendliche betont und eigentlich satte 18 Jahre später, als ursprünglich angedacht, wurde der heute 61-Jährige vom Geschäftsführer des junikum, Thomas Kurth, im Jahre 2000 doch eigentlich nur für zwei Jahre als Berater des Kinderheim St. Agnes angeheuert.
Die Chemie stimmte auf Anhieb…
Nun blicken beide Parteien auf zwanzig Jahre der fruchtbaren Zusammenarbeit zurück. Thomas Kurth und Andreas Reckels hingegen kennen und schätzen sich sogar noch sehr viel länger. „Thomas Kurth und ich kennen uns bereits seit 1985, also 35 Jahre! Seiner Zeit absolvierte ich im »Bernardshof Mayen«, einer Jugendhilfeeinrichtung in Rheinland-Pfalz, das so genannte »Anerkennungsjahr als Diplom-Heilpädagoge«. Thomas und ich arbeiteten dort quasi Tür an Tür. Die Chemie zwischen uns stimmte auf Anhieb und wir hatten viele gute und konstruktive Gespräche“, weiß Reckels zu berichten.
Workshop stellte die Weichen
Nach einem von ihm im Jahre 1999 geleiteten Workshop im Rahmen eines Fachtages der Katholischen Fachhochschule Köln machte Thomas Kurth Nägel mit Köpfen und holte Reckels als Berater ins junikum, wo sich dieser fortan als »Supervisor« vornehmlich um die Entwicklung und Integration eines familienorientierten und systemischen Verständnis- und Beratungsansatzes in die pädagogische Arbeit mit Kindern, Jugendlichen und deren Familien auf ambulanter und stationärer Ebene kümmerte und die Beratung des Leitungsteams zur institutionellen und inhaltlich-fachlichen Weiterentwicklung des Kinderheims St. Agnes, sprich: des junikum, übernahm. Damit verbunden war auch die Fortbildung der Mitarbeitenden in systemischem Denken und Handeln sowie im Umgang mit pädagogischen Situationen, in denen sich Fragen zum Kindeswohl stellen, wie »Hilfe- und dialogorientierter Kinderschutz«. Nicht zuletzt standen zwei Jahrzehnte lang Entwicklung und Integration eines systematischen Vorgehens für ein »diagnostisches Fallverstehen« bei Reckels auf der Tagesordnung.
„Jede Jeck ess anders!“
Reckels Arbeit im junikum zeichnete stets aus, den Einsatz und die Qualitäten jedes einzelnen Mitarbeitenden im Blick zu haben und zu stärken. „Jede Jeck ess anders“, betont der Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeut und systemische Therapeut, der weiß, dass ein Team gerade von der Unterschiedlichkeit eines jeden Mitarbeitenden profitiert.
„Jeder bringt persönliche Kompetenzen, Ressourcen und ein individuelles Erfahrungswissen in die Arbeit ein. Das gilt es wertzuschätzen. Es können nicht alle »gleich gut« sein“, so Reckels. Hierbei bedient er sich gern des griechischen Philosophen Aristoteles: »Das Ganze ist mehr, als die Summe seiner Teile!« Für Reckels ein Hinweis darauf, dass es für alle Beteiligten von Vorteil ist, wenn sich die einzelnen Mitarbeitenden selbst gut kennen, beispielsweise im Hinblick auf ihre inneren Haltungen und Werte, ihre Fertigkeiten und Ressourcen, aber ebenso bezüglich ihrer Schwächen und Unsicherheiten oder hinsichtlich möglicher Gefühle von Unzulänglichkeit. „Personen in einem System oder einem Team, die füreinander in Beziehung und zueinander in Wechselbeziehung stehen, werden sich gegenseitig fördern und haben einen hohen Wirkungsgrad, wenn die jeweiligen persönlichen Kompetenzen in einem stimmigen Verhältnis zueinander handeln.“ Als Vergleich zieht er hier gern die berühmten »Bremer Stadtmusikanten« heran. „Ausgangspunkt meines eigenen Handelns war es daher immer, den einzelnen Mitarbeitenden in seinen Handlungen und mit seinen Gefühlen zu verstehen!“
Zahlreiche Stellschrauben
An welchen Stellschrauben konnte Andreas Reckels im Rahmen seines Engagements in Oer-Erkenschwick demnach am nachhaltigsten drehen? „Als ich vor 20 Jahren meine Beratungstätigkeit im junikum aufnahm, traf ich auf ein engagiertes und erfahrenes Leitungsteam. Die Analyse der damals durchgeführten Standortbestimmung zeigte unter anderem, dass es in St. Agnes eine starke Fokussierung der Arbeit auf die »Beziehung zwischen Kindern und Pädagogen« gab. Es lag ein reichhaltiges Repertoire und Wissen im pädagogischen Umgang mit Kindern und Jugendlichen vor, die in ihren Familien Vernachlässigung und/oder Gewalt erlebt hatten und die ihre unsicheren oder desorganisierten Bindungsmuster in der Beziehung zu den Pädagoginnen und Pädagogen wiederholten.“
Es wurde deutlich: der professionelle Umgang mit traumatisierten Kindern stellte meist eine enorme emotionale Herausforderung dar, weil die Betreuer einerseits die Kränkungen der Kinder verstehen wollten, sie aber andererseits oft mit heftigen, gefühlsmäßig aufgeladenen Wiederholungsszenen, so genannten »Übertragungen«, konfrontiert wurden, die bei ihnen selbst Gefühle von Wut, Ohnmacht oder Mitleid hinterließen. Reckels‘ vorrangigstes Anliegen war es also, durch Supervision und Beratung die »Übertragungsbeziehungen« besser zu verstehen. „Denn »Verstehen« könne als ein Vorgang bezeichnet werden, der einem Verhalten und einem Erleben Sinn verleiht“, so Reckels, dem es primär darum ging, solche Entwicklungen im pädagogischen Handeln voranzubringen, die für Kinder und Jugendliche mit emotional bedeutsamen und förderlichen Unterschiedserfahrungen einhergehen.
Ein weiteres wichtiges Entwicklungsziel war es, für die Kinder und Jugendlichen ein pädagogisches Klima zu gestalten, ohne die Bindung an deren Zuhause zu unterbrechen, schließlich bedeutet das »Fremdunterbringen« in nahezu allen Fällen Risiko und Chance zugleich. „Zur Chance wird Heimerziehung immer dann, wenn Familien und Eltern aktiv in den Hilfeprozess einbezogen werden. Elternarbeit im Heim stellt in der Regel die richtigen Weichen“, spricht Reckels aus Erfahrung. Eltern, Geschwistern, Großeltern und ihren Geschichten, wurden daher zunehmend mehr Gewicht in Bezug auf ihre zentrale sozial- emotionale Bedeutung (Bindung) und Entwicklung für das Kind zugewiesen und zu wichtigen Kooperationspartnern im Hilfeprozess. In diesem Zusammenhang entschied dann auch das Leitungsteam des junikums zwei zusätzliche Fachkräfte einzustellen, die fortan ausschließlich für »Familienberatung« zuständig waren. Auch die Etablierung so genannter »Fallsupervisionen« veränderten das Selbstverständnis der Pädagoginnen und Pädagogen im junikum, die sich fortan nicht mehr »nur« auf die Beziehung zwischen »Pädagoge und Kind« fokussierten, sondern auf das Dreieck »Kind-Eltern-Pädagoge«.
»Jugendhilfe wirkt nur als Ganzes positiv«
Zudem war es Reckels immer wieder wichtig, auf den größeren Zusammenhang (Kontext) zu verweisen, in dem gedacht, gehandelt und entschieden wird, denn: »Jugendhilfe wirkt nur als Ganzes positiv« (Schrapper, 2002). Dies bedeutete, nicht nur die Mitarbeitenden des junikum, sondern auch und vor allem ambulante Hilfen, Ärzte sowie die Vertreterinnen und Vertreter von Jugendämtern (ASD, Vormundschaften, etc.) und Schulen, zu den Fallsupervisionen ins junikum einzuladen, um gemeinsam zu einem umfassenden diagnostischen Fallverstehen zu gelangen und somit potentiell den Wirkungsgrad der Hilfen zu erhöhen.
„Wenn das Wohl von Kindern in Frage steht, sie möglicherweise gefährdet sind, dann müssen Fachkräfte der Jugendhilfe in der Lage sein, Gefährdungssituationen von Kindern zu erkennen, angemessen einzuschätzen und zuverlässig abzuwenden. Solche Lagen sind für Fachkräfte mit enormen, auch verunsichernden, Herausforderungen verbunden“, so Reckels. Kindeswohlgefährdung, die sich innerhalb der Familie eines Kindes entwickelt, spiegele einen Beziehungskonflikt und verdeutliche, dass Eltern und Kinder in und an ihrer Lebenswelt scheitern. Die Aufgabe »Das Kindeswohl sichern« stellte einen weiteren »zentralen Baustein« im Rahmen der Beratung und der fachlichen Entwicklung dar. Ein wirksamer Kinderschutz sollte dialogorientiert gestaltet sein, was bedeutet, alle wichtigen Personen, wie das Kind und dessen Eltern, dabei aktiv einzubeziehen. Denn: Kinderschutz ist Beziehungsarbeit! Das familienorientierte Konzept »Hilfe statt Strafe«, setzt sowohl auf Kontrolle, als auch auf die Nutzung familiärer Veränderungsressourcen und nimmt die Lösungsideen der Betroffenen ernst. Um dieser Facette der Arbeit zukünftig besser Rechnung tragen zu können, wurde eine umfangreiche Fortbildung mit allen pädagogischen Mitarbeitenden durchgeführt, um die Wahrnehmung für etwaige Gefährdungslagen zu schärfen und damit einen sichereren Umgang zu gestalten.
„Fachliche Arbeit auf sehr hohem Niveau!“
Dass im junikum eine enorme Entfaltung stattfinden konnte, ist auch dem unglaublichen Engagement sowie der beeindruckenden Expertise von Andreas Reckels zu verdanken. „Aus dem »kleinen« Kinderheim St. Agnes, wie ich es zu Beginn kennen lernte, hat sich ein moderner und großer Kinder- und Jugendhilfe-Träger, das junikum, entwickelt. Das junikum hält inzwischen einen großen Teil der Hilfen vor, die das Kinder- und Jugendhilfegesetz vorsieht. Man arbeitet fachlich auf einem sehr hohen Niveau. Das ist möglich, weil die Mitarbeitenden zu ständiger Reflexion und Infragestellung bereit sind und aus möglichen Fehlern lernen“, so Reckels. Dies alles ermöglicht auch und vor allem die Qualitätssicherung nach innen und außen durch zuverlässige Kooperation.
Was aber hat sich bei Andreas Reckels besonders ins Gedächtnis eingebrannt? „Das durchgängige Wohlwollen sowie der Respekt, der mir entgegengebracht wurde. Dafür möchte ich mich sehr herzlich bei allen Menschen bedanken, die ich vor Ort in den letzten zwanzig Jahren kennen lernen durfte…“ Das junikum ist für Andreas Reckels nun Geschichte. Überhaupt hat er seine Beratungs- und Lehrtätigkeit in Institutionen beendet. Kindern, Jugendlichen, jungen Erwachsenen und deren Familien wird er in seiner psychotherapeutischen Praxis in Köln aber auch in Zukunft eine Hilfe sein.
Time to say goodbye
ufgeregt, mit gespannter Freude, voller Tatendrang und wissensdurstig war sie im Juni 2002 im »Kinderheim St. Agnes« gestartet. Christiane Jansen hatte schon damals jede Menge Berufs‑, Lebens- und Leitungserfahrung — aber praktische Erfahrung in der Jugendhilfe? Fehlanzeige. Dennoch ist sie ihren Weg mehr als erfolgreich gegangen. Geschäftsführer Thomas Kurth hat seine langjährige Stellvertreterin gern als »Lotsin« bezeichnet. „Eine Lotsin, die nun leider von Bord geht! Rückblickend hat es Christiane Jansen gemeinsam mit den Menschen aus ihrem Arbeitsfeld geschafft, dass aus der etwas betagten »Kinderheim-Jolle« ein ansehnliches, modernes Segelschiff wurde!”
Fester Stand, Ruhe und Zuversicht zeichneten Jansens Arbeit besonders aus. „Die gemeinsame Zeit mit ihr am junikum-Steuerrad erfüllt mich mit besonderem Stolz”, so Kurth weiter. Für Christiane Jansen, deren Platz in der Geschäftsleitung des junikum durch Markus Hansen besetzt wurde, geht die Reise nun Richtung Berlin, wo mit vier Enkelkindern eine völlig neue Herausforderung auf sie wartet.
Kita »Stimberg-Zwerge«
ie »Stimberg-Zwerge« stehen quasi bereits vor der Tür. Neunundneunzig an der Zahl. Und eigentlich gingen die Bauarbeiten der neuen »Kita« in Oer-Erkenschwick vom Fleck weg hervorragend voran. Doch sechs Monate später kommt es, der Corona-Pandemie geschuldet, im zweiten Quartal auf der Zielgeraden zu erheblichen Schwierigkeiten. Der Grund: Materialmangel! Die Baubranche kämpft in diesen Tagen enorm.

Dass die »Stimberg-Zwerge« ihr neues Domizil wie ursprünglich geplant am 1. August beziehen, wird definitiv nicht möglich sein. Hier sieht Thomas Kurth, Geschäftsführer des junikum, die Sicherheit der Kinder an oberster Stelle. „Wann genau die »Zwerge« einziehen werden, ist noch ungewiss, einige Wochen werden alle Beteiligten aber wohl noch Geduld haben müssen”, so Kurth. Das bestätigt auch Oliver Mumme, gemeinsam mit Frank Staffel von der Staffel Group RE Bauherr der neuen »Fünf-Gruppen-Einrichtung«: „Da in vielen Zuliefererbetrieben aktuell nur halbe Belegschaften arbeiten, fehlt es am Ende natürlich an Materialien, zum Beispiel an Rohren, so dass die Arbeiten an den Sanitäranlagen wieder aufgenommen werden können.” Auch Bodenbeläge und Gips fehlen. Die Liste wird lang und länger.

Wolfgang Bröer, junikum-Projektleiter rund um die neue Kinder-Tagesstätte, betont, wie wertvoll er sich nun erweise, mit regionalen Handwerkern zusammenzuarbeiten: „Große Möbelfabrikanten haben aktuell bis zu 16 Wochen Lieferzeit, ein lokales Netzwerk von Handwerkern reagiert da wesentlich schneller und unkomplizierter.” In diesem Zusammenhang hebt Bröer auch die Kooperation mit der Stadt Oer-Erkenschwick ganz besonders hervor. Als neuen Eröffnungstermin haben Bauherren und Mieter voller Optimismus nun den 23. August ins Auge gefasst.
Schwester Gerlinde verstorben
ie schönen Erinnerungen sind die, die einem beim Zurückdenken ein Lächeln auf die Lippen zaubern — (aus dem Grußwort von Schwester Gerlinde und Schwester Lucie im juniversum im Sommer 2020, mit dem sie sich vom junikum verabschiedet haben).
Mit großer Trauer habe ich erfahren, dass Schwester Gerlinde Bussmann im hohen Alter von 87 Jahren heute in Münster verstorben ist. 1982 kam Schwester Gerlinde als Oberin der Ordensgemeinschaft der »Schwestern von der göttlichen Vorsehung« in das Kinderheim St. Agnes. Die Leitung der Hauswirtschaft gehörte vorwiegend zu ihren Aufgaben.

Im Mittelpunkt ihres Wirkens standen stets das Wohl und die Zufriedenheit der Kinder und Mitarbeitenden. Noch weit über ihren Ruhestand hinaus war sie für das junikum tätig, zuletzt kümmerte sie sich um die Wäsche in der junitSCALA.
Mit Wehmut verließen die beiden Ordensschwestern im Sommer 2020 Oer-Erkenschwick und zogen zu ihren Mitschwestern in das neue Schwesternhaus nach Münster. Dass sie sich aufgrund der Corona-Situation von den Gruppen sowie von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern nicht mehr persönlich verabschieden konnten, bedauerten sie sehr. Trotz gesundheitlicher Beeinträchtigungen lebte Schwester Gerlinde sich gut in die neue Gemeinschaft ein.
Es ist tröstlich für mich zu hören, dass Schwester Gerlinde genau mit dem oben beschriebenen Lächeln auf den Lippen von uns gegangen ist. Viele Erinnerungen und Bilder bleiben mir präsent, die ich mit Schwester Gerlinde verbinde. Nicht nur wie sie Schwester Lucie bei zahlreichen Projekten unterstützte oder bei den Sommerfesten die Kinder beim legendären Fußballspiel »Kinder gegen Mitarbeiter« mit leckeren Trostpflastern versorgte. Auch ihre Fröhlichkeit und ihre aufmerksame Fürsorge werde ich nicht vergessen. Möge Schwester Gerlinde bei Gott ihren Platz finden. Lassen Sie uns gemeinsam Schwester Gerlinde gedenken und sie in unser Gebet einschließen.
Im Namen der Geschäfts- und Bereichsleitung,
Thomas Kurth
Einzug verzögert sich
echs Monate Bauzeit und alles lief wie am Schnürchen, doch dann plötzlich hakt es auf der Baustelle der neuen junikum-Kita. Die Eröffnung verschiebt sich weiter. Aber es wurde eine Übergangslösung gefunden. Ende Juni 2021 verkündete junikum-Geschäftsführer Thomas Kurth, dass der ursprüngliche Eröffnungstermin am 1. August für die neue Junikum-Kita »Stimbergzwerge« an der Stimbergstraße 165 in Oer-Erkenschwick nicht einzuhalten sei. Die Eröffnung wurde auf den 23. August verschoben, doch auch dieser Termin konnte nicht eingehalten werden. Schuld an der Misere ist die Coronakrise. Es mangelt an Baustoffen. „Zuletzt fehlte den Fensterbauern der Montageschaum“, berichtet junikum-Projektleiter Wolfgang Bröer.

Auf der Baustelle in Oer-Erkenschwick fehlt das Material. „In vielen Werken arbeitet nur die halbe Belegschaft“, erklärt Bauherr Oliver Mumme. Der Unternehmer baut als Investor mit Frank Staffel (Staffel Group RE) die Fünf-Gruppen-Einrichtung, die an den Kita-Träger vermietet werden soll. Und dann ist noch der Faktor Wetter, der den Bauherren Schwierigkeiten macht. „Für die Dachdeckerarbeiten brauchen wir mehrere Tage am Stück trockenes Wetter. Wir haben nur einen Versuch“, erklärt Kurth. Das Material darf nicht nass werden, es muss in einem Zuge verbaut werden. Geschieht das nicht, muss wieder lange Wartezeit für neues Material eingeplant werden. Um den betroffenen Eltern Planungssicherheit geben zu können, fiel die Entscheidung, die Eröffnung abermalig zu verschieben. Die bisherigen Übergangsgruppen mit 45 Kindern im FC 26-Vereinsheim und in der Stimberghalle blieben also kurzerhand bestehen. Ab dem 23. August wurden gar in der junikum-Geschäftsstelle an der Klein-Erkenschwicker-Straße 17 Übergangsgruppen für zehn U3-Kinder und 45 Ü3-Kinder eingerichtet. „Eine engagierte und kreative Lösung”, so Wolfgang Bröer.
Verabschiedung aus Aufsichtsrat
andra Stabenau und Markus Vollminghoff wurden im August 2021 aus dem juniku-Aufsichtsrat verabschiedet. „Wir brauchen Ehrenamtliche, die sich für die Gesellschaft einsetzen!”, apellierte Wolfgang Wagner, Vertreter des Gesellschafters, der Gemeinde St. Josef, in seiner Ansprache. Damit einher ging ein herzlicher Dank an Stabenau und Vollminghoff, die ihr Amt als Aufsichtsräte abgeben und aus dem Gremium verabschiedet wurden.

Vollminghoff war weit mehr als 20 Jahren als Vertreter der Kirchengemeinde für das junikum im Einsatz. „So ganz genau können wir dies gar nicht mehr nachvollziehen”, waren sich Geschäftsführer Thomas Kurth und Markus Vollminghoff, dessen Engagement damals noch als Mitglied des »Kinderheim-Ausschusses« unter Pastor Ernst Föcking begann, einig. Sandra Stabenau blickt noch nicht auf eine ganz so lange Geschichte in der Einrichtung zurück. Doch auch sie wirkte immerhin acht Jahre lang im Gremium mit. Auch ihr dankte Wolfgang Wagner für die Unterstützung und ihr juristisches Fachwissen. Thomas Kurth überreichte den scheidenden Mitgliedern zur Erinnerung einen in junikum-Flaschen abgefüllten edlen Tropfen und eine eigens für diesen Anlass gedruckte Fassung der junikum-Chronik.
Schlüsselübergabe »stimbergZWERGE«
iel hat sich in der neuen junikum-Kita in Oer-Erkenschwick seit der Eröffnung getan. Und es gibt noch viele Pläne und Ideen. „Die Kinder haben sich hier sofort wohlgefühlt“, berichtet Bianca König, Leiterin der neuen junikum-Kita »Stimbergzwerge«. Seit Ende November 2021 ist die Einrichtung in Betrieb. Im Dezember gab es die obligatorische »Schlüsselübergabe«.

„Wir hoffen, im Frühjahr bzw. im Sommer zu einem Fest hierher einladen zu können“, sagt junikum-Geschäftsführer Thomas Kurth. Zur Erinnerung: Die Eröffnung musste mangels Baustoffen wegen der Corona-Krise gleich zwei Mal verschoben werden. Bürgermeister Carsten Wewers: „Schwierigkeiten haben wir hierbei stets gemeinsam aus dem Weg geräumt!“ Und auch Kurth weiß: „Die Zusammenarbeit mit dem Jugendamt oder auch der Bauabteilung hat stets hervorragend geklappt.“
Knapp einen Monat nach der Eröffnung wuchs dann zusammen, was zusammengehört. „Wir haben hier wirklich hoch motivierte Eltern“, freut sich Thomas Kurth. Ein Elternbeirat wurde bereits gegründet, ein Förderverein ist in Planung. Darüber hinaus hält das junikum an dem Plan fest, neben dem Kindergarten auch noch ein Gebäude für Wohngruppen der Jugendhilfeeinrichtung zu bauen. Thomas Kurth: „Bis März 2022 wollen wir in die neue Planung einsteigen.”
Fortsetzung folgt…
Vielen Dank für Ihr Interesse…